Messprinzip
Sehr vorteilhaft im Vergleich zu anderen Drehspiegelsystemen ist, dass die Messungen mit dem Dreispiegel-Goniophotometer in ruhender Luft durchgeführt werden, weil sich die Lichtquelle während der Messdatenerfassung nicht dreht. Eine eventuelle Messung der zulässigen Luftbewegung ist somit überflüssig.
Die Steuerung bei anderen Drehspiegelanlagen ist in der Regel so, dass zwar die Lichtquelle auch in der Brennlage bleibt, aber trotzdem während der Messphase eine Bewegung mitmacht. Oft werden dabei Geschwindigkeiten erreicht, welche die Kühlung und somit die Lichtstärke (den Lichtstrom) messbar beeinflussen. Bei diesen bekannten Messsystemen rotiert der Spiegel nicht während der Messdatenerfassung. Der Spiegel wird nur jeweils um den gewählten γ-Winkelschritt zwischen den Messungen gedreht.
Der Messablauf der AIMLIGHT®-Anlage ist genau umgekehrt. Eine unbewegte Position der Lichtquelle und ein rotierendes Spiegelsystem um die horizontale Achse während der Messphase.
Eine Drehung der Lichtquelle um die vertikale Achse erfolgt jeweils nur zwischen den Messvorgängen zur Einstellung weiterer C-Ebenen.
Diese Methode hat den besonderen Vorteil gegenüber anderen Messanlagen, dass z. B. bei einer Leuchte mit ausschließlich direkter Strahlung bei der Spiegeldrehung von γ = +90° bis γ = -90° oder umgekehrt die Lichtstärkeverteilung sofort für zwei gegenüberliegende C-Ebenen vorliegt.
Um die Verteilungen aller C-Ebenen zu messen, ist somit nur eine halbe Umdrehung der Leuchte erforderlich. Es sind keine besonderen Maßnahmen (z. B. Schleifringe) für die Leitungsführungen zur Leuchte (Stromversorgung und Temperaturüberwachung) notwendig, die evtl. schon bei einer Drehung bis 360°, vor allem aber bei kontinuierlicher Drehung erforderlich sind.
Mit der AIMLIGHT®-Anlage können die Lichtströme und die Lichtverteilungen von Lichtquellen in ruhender, gleichbleibender Brennlage normgerecht gemessen werden. Besonders gut geeignet für Messungen von Leuchten, deren thermisches Verhalten (z. B. durch Anordnung des LED-Kühlkörpers) lageabhängig ist. Vorzugsweise erfolgt die Montage der Lichtquelle mit Lichtaustrittsfläche nach unten.
Für die Zuverlässigkeit der erstellten Messdaten kann es aber von entscheidender Bedeutung sein, dass die thermischen Verhältnisse der Gebrauchslage unter den Bedingungen am Einsatzort eingehalten werden müssen (z. B. Unterwasserscheinwerfer für Wand- und Bodeneinbau).
Es ist möglich, an einem Temperatur-Prüfpunkt in der Leuchte die Betriebstemperatur tp während der gesamten Messdauer zu überwachen. Falls erforderlich, kann durch zusätzliche Maßnahmen (z. B. aktive Kühlung) die Einhaltung der zulässigen Betriebstemperatur auch bei Messung mit Lichtaustrittsfläche nach unten eingehalten werden.
Wenn die Anforderungen an die Betriebstemperatur nicht erfüllt werden, dann können die Messungen hinsichtlich des Verhaltens in der vorgesehenen Betriebslage mit einem entsprechenden Korrekturfaktor umgerechnet werden.